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Ortsverband Uetersen des Deutschen Amateur Radio Clubs

DARC OV Uetersen (M21)

DARC OV Uetersen (M21)

CQ DL Artikel über die Aktivitäten 2005 bis 2008

Nach der Aktivität in diesem Jahr (vgl. Fotos, Videos und Log) schrieben wir zum ersten Mal auch einen Artikel für unsere Clubzeitung CQ DL, der in der Ausgabe 10-2008 in der Rubrik Funkbetrieb veröffentlicht wurde. Hier jetzt auch der Artikel nochmal zum Nachlesen.

DK0RU das vierte Mal dabei

Nachdem wir vor vier Jahren die Idee hatten an einem Amateurfunk- Ereignis teilzunehmen, ist im Laufe der Zeit daraus eine etablierte Veranstaltung geworden. Dabei haben wir neben viel Spaß auch noch die Möglichkeit besondere Antennentypen auszuprobieren. Also Amateurfunk pur …

2005 kam uns die Idee, am Internatio-nal Lighthouse/Lightship Weekend (kurz: ILLW) teilzunehmen. Bei einer Diskussion auf dem OV-Abend stellte sich sogar heraus, dass einer unser OV-Mitglieder aus beruflichen Gründen Zugang zu Leuchttürmen [1] hat. Bei einer Besichtigungstour fuhren wir zu drei verschiedenen Türmen, was in der Elbregion nicht allzu schwierig ist, da hier zahlreiche Türme vorhanden sind. Der Erste war allerdings mit kommerziellem Funk belegt und schied daher aus. Der Zweite befand sich direkt an einem Wanderweg, was das Aufspannen von Antennen erschwert. Mit dem Dritten fanden wir schließlich „unseren“ Turm: Das Leuchtfeuer Scheelenkuhlen besteht aus einem Unter- und einem Oberfeuer. Das Oberfeuer ist ein 50 m hoher GFK-Turm, auf dem sich außer dem eigentlichen Licht keine weitere Technik befindet. Wir können hier ohne das Risiko von gegenseitigen Beeinflussungen Amateurfunk betreiben.

Nach entsprechender theoretischer Planung bauten wir an einem Wochenende testweise eine G5RV auf und brachten damit Scheelenkuhlen, ARLHS-FED-209, das erste Mal in die Luft. Neben dem Test der Antenne erprobten wir Funkgeräte, Logging-Technik und natürlich auch Verpflegung. Neben den technischen Erkenntnissen lernten wir bei diesem Test, dass man sich gut überlegen muss, was man mit auf den Turm nehmen will, denn 50 m Höhenunterschied über eine Wendeltreppe zu überwinden, erfordert auch schon ein bisschen körperlichen Einsatz.

Am ILLW 2005 nahmen wir das erste Mal unter DKØRU teil und hatten neben dem funktechnischen Erfolg auch jede Menge Spaß bei einem netten Tag in frischer Luft. Da das Oberfeuer nicht direkt an der Elbe, sondern ca. 2 km vom Wasser entfernt, mitten im Landesinneren steht, bekamen wir schnell Kontakt zu den Rindern auf den umliegenden Weiden. Auch diese fanden unser Hobby so interessant, dass sie dicht am Zaun standen. Aber erzeugten sie nun eher QRM oder C-Kuh-Rufe? Am Ende des Tages hatten wir 136 QSOs im Log und den Wunsch auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder mit zu machen.

2006 wiederholten wir die Aktion, hängten aber diesmal eine vertikale Drahtantenne auf, die wir am Turm hochzogen und deren Einspeisung über einen magnetischen Balun erfolgte. Diese Antenne ließ sich deutlich einfacher aufbauen und brachte sowohl starke Empfangssignale als auch gute Rapporte beim Senden. Der Funkbetrieb verlief problemlos, bis dunkle Wolken am Himmel aufzogen. Noch bevor wir ausdiskutiert hatten, ob wir den Regen abwarten, oder abbrechen sollten, begann das Unwetter. Die Technik ließ sich noch schnell im trockenen Anhänger verstauen, aber alle vier Operator waren kurz darauf damit beschäftigt, dass Partyzelt im Sturm und starkem Regen festzuhalten. Komplett durchnässt packten wir die letzten Sachen ein und schlossen diesmal deutlich früher als im Vorjahr.

Letztes Jahr waren wir bereits ein eingespieltes Team. Die HF-Technik bestehend aus Transceiver, Anpassgerät und Antenne kamen wie im Vorjahr zum Einsatz. Diesmal aber wieder mit 230-V-Betrieb und auch wieder – wie beim ersten Mal – mit Computer-Log. Wie schon in den Jahren zuvor, nutzten weitere OV-Mitglieder die Chance, uns im Rahmen eines kleinen Ausflugs zu besuchen. Neben dem QSO-Betrieb blieb natürlich immer Zeit zum Klönen, Fachsimpeln, Kaffeetrinken und Kuchenessen.

Im Winter begannen wir mit der Planung für dieses Jahr. Diesmal wollten wir die Höhe des Turmes richtig ausnutzen und eine größere Antenne aufbauen. Nach einigem Hin und Her fiel die Entscheidung auf eine Delta Loop. Da der Platz vorhanden ist, sollte der Umfang 100 m betragen. Die Einspeisung sollte über eine Hühnerleiter und einen symmetrischen Koppler erfolgen. Um die Delta Loop im Dreieck spannen zu können, brauchten wir eine ca. 100 m lange Abspannleine. Wie schon in den letzten Jahren erprobten wir den Antennenaufbau an einem Wochenende vor dem ILLW. Der Aufbau erfüllte alle Erwartungen, die Abspannung mit einer Maurerschnur erwies sich jedoch als deutlich zu schwach. Für den finalen Aufbau kauften wir daraufhin 200 m professionelles Abspannseil mit deutlich höherer Zugkraft.

Auch dieses Jahr war der eigentliche ILLW-Samstag wieder ein voller Erfolg. Wir trafen uns um 10 Uhr am Leuchtturm und Loop, Station und Partyzelt waren in gut einer Stunde aufgebaut. Bedingt durch die bessere Antenne konnten wir bei fast jedem Anruf sofort ein QSO fahren. Die Loop nutzte die Höhe des Turmes sehr gut aus: Es zeigte sich, dass sie deutlich ruhigere Signale lieferte und damit neben dem eigentlichen Gewinn der Antenne das Signal/Rausch-Verhältnis deutlich besser als bei der vertikalen Drahtantenne der letzten Jahre war. Das stabilere Abspannseil zeigte sich auch als gute Wahl. Da wir in diesem Jahr das erste Mal auch einen CW-Operator mit im Team hatten, konnten wir mit DKØRU/ LGT auch in dieser Betriebsart diverse QSOs fahren. Am Ende des Tages waren diesmal fast 180 QSOs im Log, und wir hatten schon wieder einige Verbesserungsmöglichkeiten im Kopf: Trotz guter Vorbereitungen passen immer einige Kleinigkeiten noch nicht: Ein Schäkel, der zu groß ist für das Loch im Isolator oder ein Karabiner, der zu klein ist für die Öse am Leuchtturm. Richtige Funkamateure wissen sich natürlich immer zu helfen und viele Dinge auf dieser Welt würden schon lange nicht mehr halten, wenn der Kabelbinder nicht erfunden worden wäre.

Wie in den Jahren davor waren wir natürlich auch dieses Jahr auf der offiziellen ILLW-Webseite [2] registriert und veröffentlichten neben der abgebildeten Grafik viele weitere Fotos, einige Videos, das vollständige Log und eine Antennenbeschreibung mit einigen Skizzen auf unserer OV-Webseite [3].

Als generelles Fazit lässt sich feststellen, dass man durch solche Aktionen mit relativ geringem Aufwand auch einmal erleben kann, was es für ein Gefühl ist, am andere Ende des Pile-Ups zu sitzen und die anrufenden Stationen zu sortieren. Auch im DX-Cluster tauchte DKØRU dank der Leuchtturm-Nummer immer wieder auf. In jedem Jahr bestätigten wir alle QSOs mit einer speziellen QSL-Karte und haben damit hoffentlich dem einen oder anderen Leuchtturm-Sammler eine Freude gemacht. Umgekehrt freuen sich die QSL-Sammler unter uns darüber, dass der QSL-Rücklauf bei einer solchen Aktion deutlich größer ist, als beim normalen Funkbetrieb.

Herzlichen Dank an das Autorenteam des Ortsverbandes Uetersen (M21): Karl- Heinz Schmitz, DB7BN, Malte Schmitz, DE7LMS, Olaf Achterberg, DK2LO, Klaus Lengwenat, DL2HAD, Wilhelm Stolp, DL4WS, und Ingo Trende, DL6LBI.

Malte Schmitz, DE7LMS

Literatur